Weiterer Meilenstein auf dem Weg zu gate.ruhr
Die Entwicklung des ehemaligen Bergwerksgelände Auguste Victoria zum Industrie- und Gewerbegebiet gate.ruhr schreitet weiter voran: Nach dem Abschluss der Machbarkeitsstudie entscheidet der Rat der Stadt Marl in seiner Sitzung am 25. März über die Gründung einer Projektgesellschaft, die das Areal erschließen und gate.ruhr vermarkten soll.
Ziel sind cirka 1.000 neue Arbeitsplätze
Auf dem ehemaligen Zechengelände wollen die RAG Montan Immobilien GmbH (RAG MI), die als Flächenentwickler den Strukturwandel in der Region mitgestaltet, und die Stadt Marl zukunftsfähigen Unternehmen das Tor zum Ruhrgebiet und zu den europäischen Märkten öffnen und so ca. 1.000 neue Arbeitsplätze ansiedeln. Mit der Gründung der Projektgesellschaft zur Realisierung der ersten Projektphase setzten die beiden Partner „einen weiteren Meilenstein zur Verwirklichung eines zentralen Vorhabens von beschäftigungs- und wirtschaftspolitischer Bedeutung für die gesamte Region“, erklärte Bürgermeister Werner Arndt heute bei einem Pressegespräch im Rathaus auch im Namen der RAG MI.
Da der Rat der Stadt das Projekt nachdrücklich unterstützt, geht Werner Arndt davon aus, dass auch die Gründung der gemeinsamen Projektgesellschaft große Zustimmung finden wird. Die Gründung der Projektgesellschaft wird aktuell im Hause RAG MI final abgestimmt.
Deutliche Signale für Fördermittel
Ihre Gründung ist auch Voraussetzung für die Beantragung und Bewilligung von Fördergeldern. Noch in diesem Monat will die Projektgesellschaft bei der Landesregierung einen Förderantrag stellen. Werner Arndt: „Wir haben deutliche Signale aus der Landesregierung, die uns sehr zuversichtlich stimmen“.
Erste Realisierungsphase noch in diesem Jahr
Die Erschließung des ehemaligen Zechengeländes zum Industrie- und Gewerbegebiet gate.ruhr erfolgt in zwei Abschnitten. In der ersten Realisierungsphase soll zunächst eine 14 ha große Fläche nördlich und südlich der zum Chemiepark führenden Nordstraße erschlossen und die Carl-Duisberg-Straße mit zwei Kreisverkehren und neuen Radwegen verkehrlich ertüchtigt werden, berichtete Baudezernentin Andrea Baudek. „Wir sind fest entschlossen, noch in diesem Jahr mit der Erschließung und im nächsten Jahr mit der Vermarktung der ersten Flächen zu starten“.
Für die erste Realisierungsphase von gate.ruhr rechnen die RAG MI und die Stadt Marl mit Kosten von ca. 30 Millionen Euro. Abzüglich der zu erwartenden Verkaufserlöse, der in Aussicht gestellten Landesförderung und des Finanzierungsanteils der RAG MI bleibt für die Stadt Marl ein finanzieller Aufwand von ca. 8,9 Millionen Euro für die erste Realisierungsphase. Der Aufwand ist bis zum Jahr 2037 in jährlich unterschiedlichem Umfang zu leisten.
Haushalt: Genehmigungsfähigkeit nicht gefährdet
„Der zusätzliche Finanzaufwand wird das positive Ergebnis unserer Haushaltsplanung schmälern, aber unseren Haushalt nicht aus der Kurve tragen“, bestätigt Kämmerer Michael Dinklage. „Die Genehmigungsfähigkeit des städtischen Haushalts in den kommenden Jahren wird durch die Mehraufwendungen für gate.ruhr nicht gefährdet“.
Erhebliche Folgeinvestitionen
Die Investition in gate.ruhr ist aus Sicht der Stadt Marl eine nachhaltige Investition in die Zukunft. Sie erwartet, gestützt auf ein ausführliches Gutachten, nach Abschluss der ersten Realisierungsphase Folgeinvestitionen von 50 bis 100 Millionen Euro, eine deutliche Stärkung der Kaufkraft in Marl, eine Steigerung des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte um bis zu 6 Millionen Euro pro Jahr und ein Wachstum der einzelhandelsrelevanten lokalen Kaufkraft um 1,5 Prozent.
Hohes Interesse an Industrie- und Gewerbeflächen
Die beiden Projektpartner erreichen schon heute konkreten Nachfragen zu den künftigen Industrie- und Gewerbeflächen. Dr. Manfred Gehrke, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung: „Nach der aktuellen Weltmarktlage gibt es ein hohes Interesse an den Flächen, die gate.ruhr in zentraler Lage im Ruhrgebiet schaffen wird“.
Die geplante gate.ruhr GmbH
Gegenstand der gate.ruhr GmbH sollen der Erwerb, die Entwicklung, die Erschließung und die Bodenaufbereitung des Geländes in der ersten Realisierungsphase sowie die Vermarkung der dort neu entstehenden Industrie- und Gewerbeflächen sein. Die Mehrheit der Anteile an der neuen Gesellschaft soll die Stadt Marl halten. Sie steuert 51.000 Euro zum Stammkapital bei, die RAG MI 49.000. Beide Partner sollen jeweils einen Geschäftsführer, die Stadt Marl zusätzlich einen Prokuristen stellen. Vorsitzender der Gesellschafterversammlung soll Bürgermeister Werner Arndt werden, sein Stellvertreter Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG MI. Geschäftsführung und Gesellschafterversammlung sollen fachlich von einem ehrenamtlichen tätigen Beirat beraten werden.