18. August 2017 | Rubriken: Planung

Aus AV wird gate.ruhr: Erschließung startet im Norden

Aus AV 3/7 wird gate.ruhr: Die Entwicklung der neuen Victoria schreitet mit großen Schritten voran. Der Strukturplan steht, ebenso ein innovatives Konzept zur Flächensanierung, mit dem  der nördliche Teil des ehemaligen Zechengeländes in Rekordzeit  zum Industrie- und Gewerbegebiet entwickelt werden soll. Denn schon jetzt gibt es großes Interesse potentieller Investoren an dem Standort: „Wir erleben momentan einen Schub an Nachfragen“, sagt Bürgermeister Werner Arndt. „Deshalb halten wir an unserer ehrgeizigen Zeitplanung fest und beginnen mit der Entwicklung im Norden.“

 

Unter dem Namen gate.ruhr will die Stadt gemeinsam mit der RAG Montan Immobilien GmbH das ehemalige  Gelände der Zeche Auguste Victoria im Rekordtempo zur Industrie- und Gewerbefläche entwickeln. Volker Duddek, Projektleiter der RAG Montan Immobilien, die als Flächenentwickler  des Bergbaukonzerns RAG für die Revitalisierung , des Zechengeländes verantwortlich ist, betont: „Wir stehen als Immobilientochter der RAG zu unserem Wort, auf stillgelegten Bergbaustandorten keine verbrannte Erde zu  hinterlassen. Wir setzen alles daran, den Strukturwandel in Marl zeitnah und nachhaltig auf den Weg zu bringen.  Noch bis zum Herbst arbeiten mehr als ein Dutzend Gutachterbüros an dem zweiten Teil der Machbarkeitsstudie.

Der Norden macht den Anfang

Bereits abgeschlossen ist die Strukturplanung für das in vier Teilflächen gegliederte, 90 Hektar große Areal. Darin ist vorgesehen, im ersten Schritt die Entwicklung der nördlichen Hälfte von gate.ruhr so zeitnah wie möglich voranzutreiben. Die Hafenfläche, eine Teilfläche der Bergehalde sowie die Kraftwerksfläche sollen zügig saniert werden und könnten ab 2020 als Industrie- und Gewerbegebiet  zur Verfügung stehen. „Nach bisherigem Stand der Gutachten gehen wir davon aus, dass wir hier großflächig Industrie, Endfertigung, Großhandel und Logistik mit hoher Arbeitsmarktrelevanz ansiedeln können“, sagt Dr. Manfred Gehrke, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Marl. Besonders attraktiv für Investoren ist der trimodale Verkehrsanschluss. „Der direkte Zugang zum Hafen am Wesel-Datteln-Kanal bietet den Interessenten eine hervorragende Infrastruktur“, so Gehrke weiter.

Bergwerksfläche wird weiter von der RAG genutzt

Die Bergwerksfläche im Süden des Areals, wo Bestandsgebäude erhalten bleiben sollen, wird zurzeit weiterhin vom Bergbau genutzt, unter anderem als Lagerfläche für das aktive Bergwerk Prosper Haniel in Bottrop. Darüber hinaus steht eine Klärung der Grubenwasser-Thematik aus. „Mit Hilfe der zweigeteilten Strukturplanung wollen wir Zeitverluste vermeiden, weil wir im Norden kurzfristig beginnen können“, sagt Dr. Manfred Gehrke. „Das Ziel bleibt: gate.ruhr soll die am schnellsten entwickelte ehemalige Bergbaubrache des Ruhrgebietes  werden.“

Neues Verkehrskonzept für gate.ruhr

Die hohe Attraktivität des Standorts Marl macht es nötig, die Verkehrsplanung zu überarbeiten. Denn westlich des  angrenzenden Chemieparks errichtet die Metro Group derzeit ein Logistikzentrallager, das noch in diesem Jahr in Betrieb genommen wird. Schrittweise  sollen dort 1.000 Arbeitsplätze entstehen, gate.ruhr könnte bis zu 1.000 weitere hinzufügen. Größenordnungen, die  eine Alternative zur bisherigen Verkehrsplanung erforderlich machen: Bislang war geplant, gate.ruhr über die Nordstraße durch den Chemiepark zugänglich zu machen. Mit der Ansiedlung des Metro-Zentrallogistiklagers ist das keine Option mehr. „Wir haben daher ein neues Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben“, so Bürgermeister Werner Arndt.