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gate.ruhr: Thalia investiert rund 100 Mio. Euro

5. Oktober 2023 | Rubriken: Areal

Das Buchhandelsunternehmen Thalia investiert im Gewerbegebiet gate.ruhr in Marl rund 100 Mio. Euro in den Bau eines innovativen Omni-Channel-Hubs

Der Omni-Channel-Buchhändler Thalia mit Sitz im westfälischen Hagen und das Hamburger Immobilienunternehmen ECE planen die Entwicklung und Realisierung eines innovativen Gewerbe- und Produktionsstandorts im neu entstehenden Gewerbegebiet gate.ruhr in Marl.

Baustart im Frühjahr

Der Baustart ist für Frühjahr 2024 vorgesehen, die Inbetriebnahme in der zweiten Jahreshälfte 2025 geplant. Das Investitionsvolumen liegt bei insgesamt rund 100 Mio. Euro. „Wir sind stolz darauf, einen so prominenten Investor für unsere Stadt gewinnen zu können. Mein Dank geht in diesem Zusammenhang auch an die Landes- und Bezirksregierung für die Unterstützung und ganz besonders an unsere Wirtschaftsförderung, die über Jahre immer wieder intensive Gespräche geführt hat“, sagt Bürgermeister Werner Arndt.

„Impulse setzen“

Dazu Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Handel und Logistik sind wichtige Wirtschaftsfaktoren in Nordrhein-Westfalen. Mit dem Aufbau des modernen und nachhaltigen Produktions- und Logistikzentrums in Marl geht Thalia neue und innovative Wege. Diese Investition haben wir als Landesregierung gerne aktiv begleitet, denn sie ist gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ein tolles Zeichen für unseren Wirtschaftsstandort. Der neue Standort in Marl wird mit Sicherheit Impulse setzen und den Wandel in der Region weiter unterstützen.“

Leistungsfähigkeit weiter ausbauen

Thalia ist in den vergangenen Jahren durch die Weiterentwicklung seines Omni-Channel-Geschäftsmodells stark gewachsen und heute marktführend in der deutschen Buchhandelsbranche. Mit dem neuen Omni-Channel-Hub in Marl will das Unternehmen seine Leistungsfähigkeit weiter ausbauen. In mehreren Entwicklungsstufen werden daher eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzungen und Prozesse von der Warenkommissionierung bis hin zu innovativen Produktionstechnologien realisiert.

„Die Ansiedlung zeigt, welche Attraktivität das Konzept hat, mit dem gate.ruhr überzeugen konnte. So sind wir auch für andere Bereiche zuversichtlich, weitere potente Partner und Unternehmen gewinnen zu können“, erklärt Wirtschaftsförderer Dr. Manfred Gehrke.

Qualifizierte Arbeitsplätze

Dafür soll in dem Gewerbepark eine rund 56.000 m² große, hochmoderne Gewerbe- und Produktionsimmobilie entstehen, die attraktive, qualifizierte Arbeitsplätze für insgesamt bis zu 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der vollen Ausbaustufe des Standorts bietet. Ebenso sind Ausbildungsplätze in unterschiedlichen Berufsbildern sowie Einstiegsmöglichkeiten für Duale Studierende in Planung. „Wir haben die Folgen des Strukturwandels noch nicht überwunden. Daher ist diese Ansiedlung ein wichtiger Meilenstein, auch mit Blick auf die Ausprägung einer weiteren, zukunftsfesten Wirtschaftskompetenz in Marl mit neuen Arbeits- und Ausbildungsplätzen für Menschen vor Ort“, so Werner Arndt weiter.

„Emscher-Lippe-Region wird davon profitieren“

„Die Förderung über 17 Millionen Euro, die seinerzeit durch die Bezirksregierung Münster bewilligt wurde, war eine Investition in die Zukunft der Region. Dass sich diese Investition auszahlt, zeigt sich jetzt durch die Ansiedlung so prominenter Unternehmen. Nicht nur Marl, sondern die ganze Emscher-Lippe-Region wird davon profitieren können“, betont Regierungspräsident Andreas Bothe.

„Als Partner in der Projektgesellschaft gate.ruhr GmbH begrüßen wir dieses Ansiedlungsprojekt als einen wichtigen Beitrag zum Strukturwandel“, so Thomas Middelmann, Bereichsleiter Flächenentwicklung der RAG Montan Immobilien.

Fokus auf aktuellste Standards bei Technologie und Nachhaltigkeit

„Die Ansiedlung am Standort gate.ruhr ist für uns auch ein großer Schritt in Richtung Zukunft“, betont Marco Rebohm, Geschäftsführer Logistik & Supply Chain bei Thalia. „Daher werden wir in Marl einen umfassenden Innovationsstandort mit integrierten Fulfillment-Leistungen sowie modernster Druckautomatisierung realisieren.“ Von hier aus wird das Unternehmen künftig seine Buchhandlungen deutschlandweit beliefern sowie auch die Auslieferung von Onlinebestellungen abwickeln.

Die geplante Gewerbeimmobilie wird sich in mehrere hochwertig gestaltete Hallenbereiche sowie ein repräsentatives mehrgeschossiges Bürogebäude aufteilen. Für die in der Endausbaustufe bis zu 1.000 Mitarbeitenden bietet sie modern gestaltete Arbeitsplätze und Bürowelten, eine eigene Kantine sowie umfangreiche und großzügig gestaltete Sozialbereiche.

Thalia setzt auf ökologische Aspekte

Neben technischen Innovationen setzt Thalia in Marl auch auf ökologische Aspekte und stellt daher eine moderne und ressourcenschonende Bauweise sowie höchste Anforderungen an die Nachhaltigkeit beim Betrieb in den Fokus. So entspricht die Immobilie den höchsten Nachhaltigkeitsstandards und wird u.a. zahlreiche E-Ladepunkte für PKW und Fahrräder bieten, über begrünte Dachflächen und Fassadenbereiche verfügen und unter Verwendung nachwachsender Rohstoffe gebaut. Das Gebäude wird dem Energieeffizienzhaus-40-Standard entsprechen und erhält eine PV-Anlage auf dem Dach. Eine DGNB-Zertifizierung in Gold ist angestrebt.

Projektpartner ist ECE Work & Live

Projektpartner von Thalia für die Planung, Entwicklung und Realisierung der neuen Gewerbeimmobilie ist die ECE Work & Live, die als Teil des Hamburger Familienunternehmens ECE Group über langjährige umfassende Erfahrung in der Entwicklung von nachhaltig geplanten und betriebenen Gewerbeimmobilien verfügt.

„Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit unserem langjährigen Partner Thalia bei diesem spannenden und für die Region hochattraktiven Projekt. Der Standort gate.ruhr bietet für die Ansiedlung einer solchen geplanten Gewerbeimmobilie rundum ideale Voraussetzungen. Zudem haben wir von Beginn an eine hervorragende Unterstützung seitens der Stadt Marl erfahren“, so Serkan Aydemir, Projektdirektor bei ECE Work & Live für das Projekt.

Das Buchhandelsunternehmen Thalia investiert im Gewerbegebiet gate.ruhr in Marl rund 100 Mio. Euro in den Bau eines innovativen Omni-Channel-Hubs.
Visualisierung: Thalia Bücher GmbH

gate.ruhr: Beeindruckende Transformation wird bei Baustellenbegehung sichtbar

| Rubriken: Areal

Noch vor einem Jahr konnten Marlerinnen und Marler bei einem Baustellenrundgang auf gate.ruhr nur erahnen, was auf der Projektfläche einmal entstehen wird. Bei einer Ortsbesichtigung am Freitag (29.9.) mussten die Teilnehmenden nicht mehr ganz so viel Fantasie einsetzen: Die Baumaßnahmen auf gate.ruhr sind mittlerweile weit fortgeschritten.

Davon konnten sich die rund 80 Interessierten selbst ein Bild machen: Geführt von den Projektverantwortlichen der gate.ruhr GmbH und der Stadt Marl wurden sie an drei Stationen umfassend über die Baufortschritte informiert und bekamen die Chance, Fragen zu stellen. „Eine offene, moderne und transparente Kommunikation über die Entwicklungen bei gate.ruhr ist uns besonders wichtig. Daher sind wir dankbar, dass unser Angebot einer Baustellenführung immer wieder so gut angenommen wird“, sagte Bürgermeister Werner Arndt.

Zwischen Hafen und Bergwerksgelände

Die Begehung der Projektfläche gate.ruhr nahm dieses Mal ganz besonders die Fläche der ersten Realisierungsphase zwischen dem Hafen im Norden und dem Bergwerksgelände im Süden in den Fokus. Mit dem Treffpunkt am Baucontainer an der Nordstraße wurden die Bürgerinnen und Bürger für den Baustellenrundgang in drei Gruppen eingeteilt. Los ging es auf der ehemaligen Kraftwerksfläche, auf der derzeit Bodenarbeiten stattfinden. Diese werden voraussichtlich Mitte 2024 abgeschlossen sein.

„Die Böden für das Auffüllen des Geländes müssen bestimmte Qualitätsstufen erreichen. Das bedeutet, dass sie keine Belastungen aufweisen dürfen. Das überprüfen wir nach der Anlieferung streng und tragen die Böden nach einer Freigabe Schritt für Schritt auf“, erklärte Michael Dinklage, Geschäftsführer der gate.ruhr GmbH. Bei einem Aussichtspunkt auf dem Gelände der RAG Montan Immobilien konnten Bürgerinnen und Bürger anschließend ihren Blick über das ehemalige Zechengelände schweifen lassen. Hier wurde die Dimension des Projekts gate.ruhr noch einmal deutlich spürbar und sichtbar.

Großzügige Wegeverbindungen

Über die Nordstraße, die zu einer Allee umgestaltet wird, ging es zum nördlichen Kreisverkehr, der die Nordstraße, Flurstraße und Carl-Duisberg-Straße miteinander verbindet. Hier werden besonders die Fortschritte der ausgebauten Rad- und Fußwege deutlich sichtbar. „Wir möchten den Berufspendlerinnen und -pendlern die Möglichkeit geben, unkompliziert und bequem auf das Fahrrad umzusteigen. Außerdem bieten wir Schulkindern übersichtliche Wege, auf denen sie selbstständig und sicher zur Schule kommen“, betonte Bürgermeister Werner Arndt. Im dritten Quartal 2024 wird der nördliche Kreisverkehr voraussichtlich fertiggestellt sein.

Kohlenmischhalle bleibt erhalten

Die angrenzende Kohlenmischhalle, die derzeit für Photovoltaik genutzt wird, bleibt erhalten. „Grundsätzlich werden wir die Mischhalle mit der RAG Montan Immobilien GmbH für weitere Zwecke in Betracht ziehen. Konkret möchten wir auch hier perspektivisch Arbeitsplätze schaffen“, so Dr. Manfred Gehrke, Amtsleiter Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderung.

Am Stadthaus 1 und an der Baustelle des südlichen Kreisverkehrs erläuterte Projektkoordinator Georg Wiebringhaus die hier parallel stattfindenden Tiefbauarbeiten: Neben der Verlegung des Schmutz- und Regenwasserkanals werden an der Kreuzung Carl-Duisberg-Straße/Auf dem Acker Versorgungsleitungen verlegt. „Hierzu zählen unter anderem die Strom- und Gasversorgung, der Breitbandausbau sowie die Trinkwasserleitungen für das zukünftige Projektgebiet“, so Georg Wiebringhaus. Nach der Verlegung der Kanäle wird die Oberfläche wieder hergestellt.

„Wichtiges Projekt für die Stadt“

Die Resonanz auf die Baustellenbegehung war erneut positiv: Die Marlerinnen und Marler schätzten das Angebot, vor Ort informiert zu werden und Fragen stellen zu können. Dem Projekt gate.ruhr maßen die Teilnehmenden eine große und wichtige Bedeutung zu – viele von ihnen seit Jahrzehnten mit dem Bergbau verbunden und demnach interessiert in den Strukturwandel vor Ort. „Gott sei Dank wird das Areal hier weiterhin genutzt, anstatt es einfach brach liegen zu lassen. Hier werden dringend benötigte Arbeitsplätze geschaffen“, sagt ein Teilnehmer. Eine weitere Teilnehmerin fügt hinzu: „Als interessierte Marlerin freue ich mich darüber, dass zukünftig qualifizierte Arbeitskräfte zu uns nach Marl kommen und unsere Stadt neu beleben werden.“

Projektkoordinator Georg Wiebringhaus (l.) und Bürgermeister Werner Arndt (r.) im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern. Foto: Stadt Marl/G. Sommer

 

Michael Dinklage (3.v.r.), Geschäftsführer der gate.ruhr GmbH, im Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern.
Foto: Stadt Marl / G. Sommer